“Aspergillose“ – was steckt wirklich dahinter?
Wenn es in Artikeln oder auf Internetseiten um Papageienkrankheiten geht, gehört der Begriff „Aspergillose“ zu den am häufigsten zu lesenden Ausdrücken. Leider wird diese sehr spezifische tiermedizinische Diagnose in vielen Fällen nicht nur von Haltern und Züchtern, sondern auch von Tierärzten und Heilpraktikern fälschlicherweise gestellt. Für das Verständnis dieser Erkrankung ist es daher wichtig, vorab ihre korrekte Definition zu kennen: Bei der Aspergillose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch die Entwicklung eines Schimmelpilzes der Gattung Aspergillus ausgelöst wird. Man unterscheidet die lokalisierte Aspergillose, bei der sich in der Lunge oder in den Luftsäcken des Vogels ein sogenanntes Aspergillom (kolonialisierte Form der Aspergillose) bildet, von der diffusen Aspergillose, die in verschiedenen Organen auftreten kann und je nach Schweregrad invasiv (in das Gewebe hineingewuchert) oder aber disseminiert (über das Gewebe verstreut) ist. Die Aspergillose kann als akute oder chronische Krankheit auftreten. Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist nicht bekannt.
Die am häufigsten im Vogel isolierten Pilze zählen zur Schimmelpilzgattung Aspergillus, die weltweit mehr als 200 Arten umfasst. Pilzerkrankungen, die zum Beispiel von Mucor-Pilzen oder Hefen ausgelöst werden, werden oft fälschlicherweise als Aspergillose betitelt. Nicht selten werden die Pilzarten von den behandelnden Tierärzten leider erst gar nicht bestimmt.
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