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Futtersorte
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Vorteile
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Nachteile
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Herkömmliche Körnermischung
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Niedrige Kosten
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Der Vogel frißt bevorzugt nur bestimmte Körnersorten Häufig schlechte Qualität (Verschmutzung, Überlagerung, mit Pilzen und Pilzgiften belastet Die selektiv aufgenommenen Körner haben meistens einen zu hohen Fettgehalt und enthalten nur selten hochwertige Eiweiße kein ausreichender Gehalt an hochwertigen Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und essentiellen Aminosäuren
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"Essen vom Tisch"
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Meist gut Akzeptanz Pflege enger, sozialer Kontakte des Vogels mit dem Menschen und Beschäftigung des Tieres Qualität (Lebensmittelqualität)
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Unausgewogene, meist zu fette Nahrung, da vom Vogel fette Nahrungsmittel bevorzugt werden wie z. B. Butter, Margarine, Käse, Wurst. Zu geringer Mineralien- und häufig auch zu geringer Gehalt an Spurenelementen.
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Papageienkochfutter
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Meist gut Akzeptanz Kostengünstig
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Wegen des sehr hohen Wassergehaltes (über 50%) schnelle Verderblichkeit (im Sommer muß das Futter nach 3 Stunden, im Winter nach 5 Stunden aus den Futternäpfen entfernt werden, und kommt daher für berufstätige Halter und Züchter nicht in Frage) relativ aufwendige Zubereitung (Einweichen und Kochen) Unausgewogene Nahrung mit Defiziten bei Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen
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Keim/Quellfutter
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Meist gut Akzeptanz Kostengünstig Fettgehalt durch Keimprozess etwas geringer, Vitamingehalt geringfügig höher als beim Kochfutter
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Wegen des sehr hohen Wassergehaltes (über 50%) schnelle Verderblichkeit Relativ aufwendige Zubereitung Nicht ausgewogene Nahrung mit Defiziten an Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen Unmittelbar nach der Herstellung relativ hoher Keimgehalt (insbesondere Bakterien, aber auch Hefepilze), deshalb hohes Gesundheitsrisiko
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Obst, Gemüse, Beeren
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Als Abwechslung bzw. als Beilage zu Körnermischungen, Kochfutter oder Alleinfutter sehr geeignet
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Keine ausgewogene, vollwertige Nahrung für Papageien und Sittiche, da hauptsächlich aus Wasser, Zellulose und geringen Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bestehend Rasche Verderblichkeit Häufig zu stark mit Pestiziden und Herbiziden belastet
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Extrudiertes oder pelletiertes Alleinfutter
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Ausgewogenes Verhältnis zwischen Fetten, Kohlenhydraten, Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen Einfache Fütterung Kann komplett vom Vogel aufgenommen werden Kaum Futterreste, da keine Spelzen vorhanden Nach Umstellung sehr gute Akzeptanz Mögliches selektives Füttern nach Zucht- und Zwischenzuchtperiode
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In der Umstellungszeit häufig anfangs schlechte Akzeptanz durch den Vogel, nach Eingewöhnung jedoch unproblematische Aufnahme Relativ hohe Kosten, bedingt durch aufwendige Herstellung und Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen, Spurenelementen manche Alleinfutter enthalten chemische Konservierungsstoffe, Antioxydantien und Aromastoffe, die bei langjähriger Verfütterung gesundheitlich bedenklich sein können
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Aus der Tabelle wird schnell klar, dass Extrudate eine ausgewogene und sichere Ernährung unserer Heimvögel darstellt. Unter Papageienhaltern herrscht noch immer Uneinigkeit zum Thema Extrudatfütterung, was mir persönlich ein Rätsel ist. Seit Jahrzehnten gibt es für Hunde und Katzen pelletiertes/extrudiertes Alleinfutter. Warum nicht auch für Papageien? Weil Papageien gewohnt sind, Körner zu entspelzen und dadurch aufgesprühte Vitamine von den Extrudaten verloren gehen? Ist nirgends dokumentiert worden. Der Muskelmagen hat nicht genug „zu tun“? Ein großer Extrudathersteller arbeitet Körnchen und grobe Bestandteile in die Futterbrocken ein. Sie sind so gestaltet, dass der Papagei die Brocken wie eine Beere im Fuß hält und knabbert.
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Mangelnde Beschäftigung mit dem Futter? Mal ehrlich: wie lange braucht Ihr Vogel, bis er mit der Körnermischung satt ist? Drei Minuten? Fünf Minuten? Extrudate können sehr gut in Treatspielzeugen, Klopapierrollen, in Küchenpapier eingewickelt in der Voliere versteckt werden. Mir ist ein Paar Graupapageien bekannt, die ihr Futter ausschließlich so fressen wollen und damit täglich 80 (!) Minuten beschäftigt sind. Obst und Gemüse werden aufgespießt. Der Halter braucht außer für Wasser keine Näpfe!
Die Kreativität des Halters ist hier gefragt.
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Auf den Punkt gebracht: Wie viel Körnerfutter verwerfen Sie, weil der Vogel es nicht mehr anrührt? Wie viele Futtermotten fliegen in der Wohnung? Wie dosieren Sie punktgenau die Vitaminpräparate, ohne eine Hypervitaminose (Überdosierung) zu riskieren? Wie sicher sind Sie, dass das Körnerfutter wirklich frisch ist? Die Saatenernte findet einmal im Jahr statt – Körnerfutter ist ganzjährig erhältlich. Lagert Ihr Lieferant das Futter wirklich optimal? Meines Wissens lagert nur ein einziger Lieferant in Deutschland die Saaten bei max. 14°C und unter 15% rel. Luftfeuchte. Wie viel geben Sie vor allem im Winter für Obst aus?
Quellen: Vorträge Kontinententag Süd Amerika 2008 im Papageien Park Bochum Leitsymtome bei Papageien und Sittichen, Michael Pees, Enke Verlag
http://www.avifood.com/
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