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Die Loras

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Hyazinths

Hyazinth-Ara (Cyanopsitta hyacinthinus, Wagler 1832)

Hyazinth-Aras sind mit einem Meter Länge die größten Papageien der Welt.
 

Das teuerste Gesicht im Regenwald

Hyazinth-Aras zählen zu den schönsten Papageien der Welt, aber genau das wird ihnen zum Verhängnis. Sammler zahlen bis 30.000 Dollar für ein Exemplar

Einst zierten ihre Federn Inka-Fürsten und später Damenhüte. Noch heute sind die Schwanzfedern der Papageien bei den südamerikanischen Indianern begehrt, vor allem jene der Aras. Der Mensch schmückt sich nun mal gerne mit fremden Federn, gleich, ob es sich um die Erhöhung der eigenen Würde oder um modische Eitelkeit handelt. Den Federlieferanten ist das schlecht bekommen. Die Zahl der südamerikanischen Großpapageien, auch Aras genannt, nimmt weiter ständig ab. Vom Spix-Ara gibt es nur noch rund zwei Dutzend Exemplare in Gefangenschaft, in Freiheit ist er ausgestorben, wie schon vor mehr als 200 Jahren der schöne Kuba-Ara. Auch der größte aller 17 Ara-Arten, der Hyazinth-Ara, ist in einem Bestand bedroht. Der Vogel erreicht eine Länge von einem Meter. Er bewohnte einst fast alle Waldgebiete Brasiliens. Heute findet man wesentliche Vorkommen nur im Pantanal, dem riesigen Sumpfgebiet im Südwesten des Staates.

Je seltener, desto begehrter und teurer: Ein Hyazinth-Ara kostet auf dem Schwarzmarkt bis zu 30.000 Dollar. Das Gefieder ist - höchst selten bei Papageien - einfarbig. Sein tiefes Blau wirkt, als wären die Federn aus Lack. Die Vögel sind nicht zu übersehen. Ihre Größe und ihr kräftiger Körperbau machte die Notwendigkeit, sich vor Feinden zu schützen, in hohem Maße überflüssig, und so war es ihnen möglich, ein so auffallendes Gefieder zu entwickeln. Dem gewaltigen Krummschnabel widerstehen weder die härtesten Nüsse, die Hauptnahrung dieser Aras, noch die Drähte von Volieren. Wer solche Tiere halten will, muss zuvor eine ausbruchsichere Anlage bauen.

Hyazinth-Aras leben in Einehe, obwohl sie als sehr gesellig gelten. Ihre Zucht ist schwieriger als die der meisten anderen Papageienarten. Man sollte daher diese Versuche zoologischen Gärten überlassen. Die Jungen, meist zwei oder drei, sind so hässlich, wie die Eltern schön sind. Blind und nackt kommen sie in einer Baumhöhle zur Welt. Gefüttert werden sie mit einem vorverdauten Pflanzensaft. In Gefangenschaft schließen sich die intelligenten Vögel eng an den Menschen an, wenn sie keinen Partner haben. Das hat sie so beliebt gemacht. Doch die spielfreudigen Papageien wollen ständig beschäftigt werden. Geschieht das nicht, neigen sie zur Selbstverstümmelung: Einsame Aras rupfen sich die Federn aus. Ein weiteres Argument dafür, dass sie in die freie Natur gehören. Ihre Fähigkeit, Laute nachzuahmen oder gar zu sprechen, ist im Vergleich zum afrikanischen Graupapagei dürftig. Aras sind eher dekorativ, sofern man ihr raues Geschrei erträgt.

Stammesgeschichtlich sind Papageien eine alte Vogelfamilie mit 80 Gattungen und 316 Arten. Bis auf Europa kommen sie in allen tropischen Regionen der Alten und Neuen Welt vor. Sie gehören seit Jahrtausenden zu den beliebtesten Haustieren. Onesikritos, ein Steuermann aus der Flotte Alexanders des Großen, brachte die ersten lebenden Papageien nach Europa. Die Römer bezogen die Vögel massenweise aus Afrika, um sie zu essen oder an die Löwen zu verfüttern. Plinius der Ältere, der 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuv ums Leben kam, verfasste eine Schrift über die Sprechbegabung der Tiere und gab einen barbarischen Ratschlag, wie man sie zum Reden bringen könne: "Man nehme einen Stock, so hart wie einen Papageienschnabel und schlage damit dem Vogel auf den Kopf ..."

Als die ersten Entdecker nach Amerika kamen, fanden sie überall in den Dörfern der Indianer zahme Papageien. Am begehrtesten waren bei den Eroberern die Großformen, die Aras. Die Jagd begann und dauert an bis heute. Doch mehr noch als Pfeile und Schrot schadet den schrumpfenden Beständen das Ausnehmen der Nester und die Vernichtung ihres Lebensraumes. Der Regenwald ist nicht nur eine der bedeutendsten "Klima-Anlagen" unseres Planeten, er ist auch ein Wunder an Komplexität, gestaltet von mehr als der Hälfte aller auf der Erde lebenden Tier- und Pflanzenarten. In den vergangenen hundert Jahren wurde er weltweit um etwa die Hälfte zerstört.

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