Wer seine flugunfähigen (!) Vögel frei laufen läßt, sollte Folgendes beachten:
Vorsichtige Annäherung der Papageien an den Transportkäfig;
Der richtige Zeitpunkt: denn während der Siesta wollen die Vögel ihre Ruhe;
Busch oder Strauch zum Klettern aussuchen;
Kommando „Auf“ muss unbedingt vom Vogel beherrscht werden;
beim Laufenlassen auf Zigarettenkippen und sonstigen Müll achten, der den Papageien schaden könnte;
Ausschau nach frei laufenden Hunden halten;
auf Kinder achten, die plötzlich die Finger zu den Vögeln ausstrecken;
auf plötzlichen Lärm gefasst sein.
Seitdem ich regelmäßige Ausflüge mit den Papageien mache, sind sie ausgeglichener, zufriedener, aktiver und nehmen deutlich mehr Anteil am Geschehen um sie herum. Vorher saßen vor allem die Amazonen fast den ganzen Tag träge und dösend in oder auf der Voliere – bestenfalls knabberten sie lustlos am Spielzeug; und fraßen aus lauter Langeweile.
Sie bekommen jede Menge neue Eindrücke, die sie verarbeiten müssen, müssen sich mit fremden Menschen auseinander setzen und vor allem müssen sie sich bewegen! Mir ist aufgefallen, dass die Amazonen auf den Ausflügen sehr aufmerksam nach Feinden Ausschau halten, obwohl sie schon so viele Jahre in Menschenobhut leben. Die Instinkte sind keineswegs verkümmert.
Die Spaziergänge bekommen den Papageien ausgesprochen gut und machen wahnsinnigen Spaß; der Halterin ebenfalls – vielleicht sogar noch mehr als den Vögeln. Ich werde mir neue Transporter kaufen, nur für die Spaziergänge.
Ein ganz dickes Dankeschön an Fr. Niemann für die tolle Idee mit den Spaziergängen und die vielen anderen Tipps, die sie mir für meinen Rostkappenpapagei und meine Amazonen gegeben hat und die ich schon mit viel Erfolg umsetzen konnte.
Erschienen im WP Magazin 5/2005
Text und Fotos: Webmistress
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