„Ich habe kein Geld für Tierarztbesuche“ Kein Geld zu haben, kann in der heutigen wirtschaftlich unruhigen Zeit jeden treffen. Selbst wenn bei der Anschaffung von Ziervögeln über die möglichen Kosten nachgedacht worden und die Lage einst gut gewesen ist, kann den Halter die Arbeitslosigkeit ereilen. Durch die Änderung der Einkommenssituation steht plötzlich weniger Geld für Tierarztbesuche zur Verfügung. Dies sollte so gut wie möglich einkalkuliert werden, sogar dann, wenn ein Tierhalter gerade finanziell keine Sorgen hat. Im Idealfall wird monatlich etwas Geld zur Seite gelegt, quasi in eine „Tierarztkasse“. Diese „Einzahlung“ ist im übertragenen Sinne die Krankenversicherung der Vögel und sollte nicht zu knapp bemessen sein. Im Notfall kann dieses Geld später Leben retten.
Gibt es keine solche Notfallkasse und steht kein Geld zur Verfügung, um eine dringend erforderliche Behandlung durchführen zu lassen, kann es helfen, die Familie, Freunde oder Bekannte um finanzielle Unterstützung zu bitten. Dies sollte allerdings nur ausnahmsweise geschehen, damit sich niemand ausgenutzt fühlt. Mitunter kann in speziellen Fällen mit dem Tierarzt eine Ratenzahlung vereinbart werden, wenn der Halter zum Beispiel seit Jahren ein Stammkunde ist und anders als sonst plötzlich einen finanziellen Engpass überstehen muss. Jedoch sollte nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass sich jeder Arzt auf eine Ratenzahlung einlässt. Tierärzte haben selbst Rechnungen zu begleichen und müssen ihr Personal bezahlen. Sie sind normalerweise keine barmherzigen Samariter, die von der Hand in den Mund leben können; sie dafür zu verurteilen, dass sie nicht jeder Bitte um Ratenzahlung nachkommen können, wäre falsch. Am besten beraten sind Vogelhalter, wenn sie versuchen, jederzeit eine ausreichende Summe für eventuelle gesundheitliche Notfälle ihrer Tiere parat zu haben.
(Text und Fotos: Gaby Schulemann-Maier)
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